Fiat “ 508 Balilla”, 1933, Italien
Als Hommage an das faschistische Regime beschloß Fiat, dem Modell 508 den Beinamen Balilla zu geben. Mit diesem Namen wurden die italienischen Jugendlichen bezeichnet, die nach der Ideologie Mussolinis den Mut des Giambattista Perasso, genannt Balilla, haben sollten, der sich als Knabe den in Genua ein-marschierenden Franzosen widersetzte.
Der 508, die volkstümlichste Version der bis dato in Turin gebauten Fahrzeuge, wurde 1932 auf dem Autosalon Mailand vorgestellt. Er sollte das Automobil für das neue Italien werden und wurde zum unschlagbaren Preis von nur 10.800 Lire verkauft. So wurde er sogleich das Fahrzeug, von dem alle Italiener träumten: erschwinglicher Preis, klein aber komfortabel und vielseitig im Einsatz. Der 508 hatte ein Dreiganggetriebe und wurde in verschiedenen Ausführungen angeboten (zweitürige Limousine, Phaeton, Spider, Lieferwagen und Kleinlaster); die ersten Fahrzeuge wurden am 15. Juli 1932 ausgeliefert.
Die im Museum ausgestellte zweitürige Limousine hatte 4 bequeme Sitzplätze, eine Innenauskleidung aus Tuch, Lackierung in leuchteten Farbtönen, breite Türen mit Scheiben, die sich mit einer Kurbel versenken ließen, Gummiteppiche, elektrische Scheibenwischer und Rückspiegel. Gegen Aufpreis wurde das Fahrzeug in einer Luxusausführung ausgeliefert, und der Käufer konnte sich für eine spezielle Innenauskleidung, verchromte Scheinwerfer sowie für verchromte Türgriffe und verchromte Stoßstangen entscheiden. Zudem standen weitere Extras zur Verfügung, wie hintere Stoppleuchte, Uhr, Aschenbecher, einen hinteren Kofferraum, eine Art Reserverad, Speichenfelgen und Innenausstattung aus Leder.