Lorraine-Dietrich “ B 2.6. ”, 1921.
Die Industriegruppe De-Dietrich war 1880 im Elsaß gegründet worden, das damals noch zum deutschen Staatsgebiet gehörte und zusammen mit Lothringen nach dem Vertrag von Versailles im Jahre 1919 Frankreich zugesprochen wurde. Zunächst baute das Unternehmen Bahnwagons, bald jedoch auch Kraftfahrzeuge und während des Ersten Weltkrieges auch Flugzeugmotoren. Bis 1908 wurden die von der Firma gebauten Fahrzeuge unter dem Firmennamen vorgestellt; erst später änderte sich die Bezeichnung in “Lorraine-Dietrich”, und mit dem von Lothringer Kreuz zwischen zwei weißen Störchen auf blauem Grund präsentierte sich das Unternehmen mit einem neuen Markenzeichen. Der B 2.6. wurde lediglich im Jahre 1921 gebaut und ist das Hauptmodell einer Baureihe, die unter der Typenbezeichnung B 3.6 bis Anfang der 30er Jahre produziert wurde.
Das im Museum ausgestellte Phaeton-Modell, das aufgrund seines erschwinglichen Preises auch der breiten Marktschicht des Mittelstandes zugänglich war, vereinigte auf eine gelungene Weise die stilistischen Kennzeichen des damals vorherrschenden amerikanischen Fahrzeug-Designs mit den in den 20er Jahren typischen Merkmalen der französischen Fahrzeuge der Mittelklasse, wie den Scheinwerfern, einem elektrischen Starter und zahlreichen vernickelten Teilen.
In der Sport-Version erreichte der B 3.6. eine Geschwindigkeit von 150 km/h und siegte 1926 beim 24- Stundenrennen von Le Mans.
Audioguide